Mitgliedschaft

Über uns - Rückenwind e.V.
Aus unserem Alltag

Rückenwind-Frauen sind Mütter von Kindern mit Behinderung. Alter, Art und Schweregrad der Behinderung unserer Kinder sind sehr unterschiedlich
und doch verbindet uns alle eins: Wir lieben unsere Kinder!

„Oft habe ich das Gefühl, dass ich Krankenschwester, Physiotherapeutin, Logopädin, Managerin der ganzen Termine meines Kindes bin. Dabei wäre ich so gerne einfach nur die Mama.“

„Unser Freundeskreis ist kleiner geworden. Viele hatten damit ein Problem, dass wir uns nach unserem Sohn richten müssen und nicht mehr spontan etwas machen konnten. Es gab auch immer weniger gemeinsame Gesprächsthemen. Dafür haben wir neue Freunde dazu gewonnen. Die meisten von ihnen haben auch ein Kind mit Behinderung.“

„Ich war mal wieder mit meiner Tochter einige Tage im Krankenhaus. Ich weiß nicht, der wievielte Krankenhausaufenthalt das war. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Mich schafft die Unterbringung, zusammen mit 2 anderen Kindern und ihren Müttern, und die damit fehlende Privatsphäre jedes Mal mehr.“

„Momentan kann ich mal wieder nicht schlafen. Ständig plagen mich Gedanken, was aus unserer Tochter wird, wenn wir nicht mehr da sind oder nicht mehr können. Werden wir einen Platz für sie finden, an dem sich jemand gut um sie kümmert? Wird sie einfach nur satt und sauber gepflegt und hat sonst nichts mehr vom Leben? Mir lässt diese Sorge gerade keine Ruhe und treibt mich ständig um.“

„Ich habe so ein schlechtes Gewissen meiner Tochter gegenüber. Egal wie sehr ich mich zwischen ihr und ihrem Bruder mit Behinderung zerreiße, schaffe ich den Spagat zwischen den unterschiedlichen Bedürfnissen der beiden oft nicht. Irgendwie muss sie so oft zurückstehen und verzichten. Sie ist für ihr Alter schon viel zu erwachsen. Am Wochenende ist es besser. Da können mein Mann und ich uns aufteilen. Dann ist die Familie zerrissen.“

„Als mein Sohn auf der Welt war, fing ich bald wieder in Teilzeit zu arbeiten an und hatte auch Zeit für meine Hobbys. Dann wurde meine Tochter mit ihrer Behinderung geboren. Seitdem arbeite ich nicht mehr. Für meine Hobbys oder für mich selbst habe ich nur noch sehr wenig Zeit. Meine Familie ist nun mein Lebensinhalt und meine Tochter gibt den Takt vor. Manchmal wünsche ich mir ein kleines oder großes Stück meines alten Lebens zurück.“

„Freunde wollten mit uns einen Ausflug machen. Als sie merkten, an was wir alles denken müssen, wurden sie ganz still. Kommen wir mit dem Rolli unserer Tochter ans Ziel? Gibt es eine Wickelmöglichkeit für sie? Haben wir das Notfallmedikament dabei? Aus dem Ausflug wurde nichts. Unsere Freunde haben sich dann stattdessen bei uns zum Kaffee eingeladen.“

„Gestern war ein total blöder Tag. Meine Nerven sind gerade nicht die besten. Mir fehlt der Schlaf, weil ich oft nachts nach meinem Sohn sehen muss. Dann waren wir in der Stadt unterwegs. Diese Blicke der Leute. Wie die zum Teil starren. Ich habe das gestern nicht mehr ausgehalten. Ich bin heim und habe geheult.“

„An der Behinderung meiner Tochter kann ich leider nichts ändern. Auch wenn ich es liebend gern machen würde. Ich liebe meine Tochter. Sie hat so einen starken Lebenswillen und strahlt so viel Lebensfreude aus. Mit ihr habe ich leider schon sehr viele extreme Tiefen erlebt, aber auch sehr viele unglaubliche Höhen. Mein Leben ist durch sie intensiver geworden und ich habe gelernt, was wirklich für mich im Leben zählt. Ich habe gemerkt, wie stark ich bin und was ich alles schaffen kann. Und das sogar gut! Außerdem habe ich dank ihr viele tolle Menschen, darunter viele andere Mamas, kennen gelernt.“

Familie
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